Storytelling mit dem STAR-Prinzip

In diesem Impuls geht es um Geschichten, genauer um das Thema Storytelling. Ich stelle Ihnen eine einfache Storytelling-Methode vor, die auch Ihre Geschichte mit einer guten Struktur knackig auf den Punkt bringt.

 

In wenigen Tagen ist  Weihnachten – und Geschichten gehören für mich einfach dazu. Als ich ein Kind war, hat uns unsere Großmutter das zappelige „Warten auf’s Christkind“ mit selbst erfundenen Geschichten vom Starken Hannes verkürzt. Das war wunderbar.

Deshalb widme ich diesen Weihnachts-Impuls dem schönen Thema Storytelling, das im Ringen um Aufmerksamkeit immer wichtiger wird. Geschichten – oder „Stories“ – sollen uns überall beeindrucken. Nicht nur in den klassischen journalistischen Medien. Im Netz, in Social Media gibt es „crossmediales Storytelling“. In der Politik, im Business, im Change Management und in der Werbung und im Marketing gehört das Erzählen seit jeher zu einer kommunikationen Kernkompetenz.

Doch wie erzähle ich eine Geschichte so, dass sie Struktur und einen Spannungsbogen hat?

Der Klassiker ist das große Format der von Joseph Campbell beschriebenen „Heldenreise“ nach dem Beispiel weltbedeutender Mythen und Epen. Für den Hausgebrauch finde ich die Heldenreise ziemlich üppig. Da geht es auch einfacher. Die STAR-Methode aus meinen Storytelling-Workshops reicht für kleine Geschichten völlig aus.

 

Die STAR-Geschichte besteht aus vier Schritten, die Sie leicht auf die Reihe bekommen.

 

1.  S = Situation

2.  T = Task oder Aufgabe

3.  A = Aktion

4.  R = Resultat

Im Herzen der STAR-Geschichte, ja im Prinzip aller guten Geschichten, steht steht immer eine Veränderung. Das Resultat am Ende erzeugt eine neue Situation.

Wenn Sie weiterlesen, erfahren Sie am Beispiel einer kurzen, rückblickenden Change-Story, wie die STAR-Methode genau funktioniert.

Storytelling mit der STAR-Methode

1. Situation (die Ausgangslage oder der ganz normale Alltag)

Der erste Schritt holt die Menschen mit einer kurzen Schilderung der Situation oder Ausgangslage in die Geschichte hinein. Da muss noch nicht viel passieren. Hier wird nur der Rahmen gesetzt.

Meine Beispielgeschichte ist gerade bei der Weihnachtsfeier einer Eisdiele erzählt worden. Sie startet mit der Situation:

„Erinnert Ihr Euch noch an den letzten Winter? Da dachten wir alle: Noch so ein kaltes Regenjahr und wir können den Laden dicht machen. Unsere letzte Weihnachtsfeier war ziemlich trübsinnig.“

2. Task (Aufgabe, Herausforderung, Problem, Überraschung)

In der zweiten Phase wird eine Aufgabe deutlich. Das kann eine besondere Herausforderung für den Helden oder die Heldin der Geschichte sein, ein überraschendes Ereignis  oder ein zu lösendes Problem.

Die „Task“ in der Geschichte von der Eisdiele können Sie sich vielleicht schon denken:

„Doch dann hatten wir ab April Sommer. Fast 6 Monate lang. Die Hitze hörte gar nicht mehr auf und die Leute waren ganz verrückt nach Eis. Und wir waren schnell am Ende unserer Kräfte. Damit hatten wir nicht gerechnet.“

3. Aktion

Das ist nun der Höhepunkt. Das Problem wird durch Handlungen gelöst.

In unserer Eisdiele ging das so:

„Zuerst haben wir stundenweise Unterstützung bei unseren Freunden und Familien gesucht. So manch einer hat einen Schnellkurs im Eisverkaufen gemacht und stand dann im Laden und hat Kugeln in Waffelhörnchen gestapelt. Dass da so mancher Klecks daneben gegangen ist, war völlig egal. Als der Sommer geblieben ist, war uns klar, dass wir auch mehr Leute bei der Herstellung von unserem Eis brauchen, weil die ewigen Nachtschichten allein nicht mehr zu wuppen waren. Der Laden lief so gut, dass wir dafür jemanden eingestellt haben. Wir konnten uns auch neue Maschinen leisten, die uns jetzt das Leben leichter machen.“

4. Resultat (oder veränderte Situation)

Im Kern von allen Storytelling-Techniken steht immer das Thema Veränderung.  Der Schluss bingt einen Wandel auf den Punkt. Die Geschichte landet mit dem Resultat in einer veränderten Situation. Dann kann erst einmal Ruhe einkehren – bis aus der neuen Situation eine neue Geschichte entsteht.

Die Geschichte der Eisdiele endet natürlich mit einem Happy End:

„Heute sitzen wir hier und sind doppelt so viele wie im vorigen Jahr. Wir haben ein wunderbares Netz an Ersatzkräften, die nur drauf brennen, beim ersten warmen Sonnenstrahl angerufen zu werden, um wieder hinter dem Tresen zu stehen. Wir haben neue Eissorten erfunden und eine neue Kühlung in der Theke. Das ging alles nur durch Eure Hilfe. Dafür sage ich: Danke! Und jetzt lasst uns feiern.“

 

Probieren Sie das STAR-Format einfach mal selbst aus.

Vielleicht ergibt sich daraus für Sie ja eine eigene Geschichte zu Weihnachten? Oder Sie starten das neue Jahr mit einer Veränderungsgeschichte für Ihr Team. Oder Sie machen aus den vier Schritten ein Familien-Fabulier-Spiel an den Feiertagen. Da fängt einfach einer mit einer ausgedachten Situation an. Die nächste denkt sich dazu eine „Task“ aus. Dann geht der Storyball weiter in der Runde.

Und wenn das geklappt hat (oder auch bei Fragen), freue ich mich sehr über eine Rückmeldung.
Einfach per direkter Mail oder über die Kontaktseite an mich. Danke!

Impulse

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